Aufgrund der steigenden Energiepreise, müssen Mieter dieses Jahr mit einer Erhöhung der Nebenkosten rechnen. Wo müssen Sie aufpassen? Wieso müssen Sie die Nebenkostenabrechnung genau überprüfen und wie können Sie Energie sparen?

Abrechnung verlangen
Nebenkosten können unterschiedlich abgerechnet werden. Hierfür gibts einerseits die Pauschale Abrechnung, bei welcher alle Nebenkosten mit dem Mietzins bereits beglichen sind. Andererseits wird bei einer Akonto Abrechnung ein monatlicher Beitrag geleistet und der Vermieter weist jährlich eine detaillierte Nebenkostenabrechnung aus. Falls Sie keine detaillierte Einsicht in eine solche Abrechnung (inkl. Erklärung und Belege) bekommen haben, dürfen Sie eine verlangen. Dafür brauchen Sie nicht einmal ins Schwitzen zu kommen, da Ihnen für diese Beanstandung bis zu fünf Jahre zusteht, unabhängig davon, ob eine Frist von 30 Tagen gesetzt wurde. Solche Fristansetzungen verleihen keinen rechtlichen Charakter, wohl eher eine Aufforderung zu schnellem Handeln.

«Behalten Sie aber im Kopf, dass eine zeitnahe Konfrontation mit dem Vermieter beidseits gewünscht ist.»

Abrechnung überprüfen
Mieter/innen müssen nur Nebenkosten bezahlen, die im Mietvertrag ausdrücklich und klar erwähnt sind. Somit sind Abzüge wie «übrige Betriebskosten» nicht zulässig. Zudem gehören Reparaturen und Unterhaltsarbeiten nicht in die Abrechnung. Wichtig: Vergleichen Sie die neue Abrechnung stets mit dem Vorjahr. Neu verrechnete Nebenkosten ohne Mietveränderung sind nicht zulässig.

Abrechnung anfechten
Sind Sie mit der Heiz- und Nebenkostenabrechnung nicht einverstanden, können Sie zuerst vom Vermieter eine Korrektur verlangen. Falls auch das erfolglos bleibt, können Sie diese bei der Schlichtungsbehörde anfechten. Am besten lassen Sie sich vorher beraten.

“Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht”
Zum Schluss noch einige themenverwandte Tipps: Jeder einzelne ist für die eigenen Heiz- und Nebenkosten verantwortlich, weshalb jeder mithilfe einfacher Tipps Energie und Geld sparen kann.

1. Jedes Grad zählt: Bei jedem Grad weniger Heizen, sparen Sie ungefähr sechs Prozent des Energiebedarfs

2. Geniessen Sie heisses Wasser bewusst: Seien Sie sparsam und geniessen Sie lieber eine kurze Dusche, anstelle eines Bades.

3. Kurz und gut – richtig lüften: Offenlassen der gekippten Fenster verpufft bereits gespeicherte Hitze.

4. Energiesparend kühlen und gefrieren: Weil die Kühl- und Gefrierfächer Tag und Nacht eingeschaltet sind, beträgt deren Verbrauch 10 bis 20 Prozent der Stromkosten im Haus. Deshalb empfiehlt es sich, die Türe möglichst selten und kurz zu öffnen, keine warmen Speisen in den Kühlschrank zu stellen, wie auch stets gute Türdichtungen zu haben.

Schliessen auch Sie sich als faire Vermieter der casafair.ch an! Casafair ist der Verband für umweltbewusste und faire Wohneigentümer/innen.

Haben Sie weitere Fragen in Sachen Mietrecht? Gerne helfe ich Ihnen weiter.

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